Der Gewinn der Arztpraxis ergibt sich aus der Buchhaltung – in der Regel ist das die Einnahmen-Ausgaben-Rechnung (E-A-R).
In der Realität kann es aber zu erheblichen Differenzen zwischen diesem Gewinn und der tatsächlich vorhandenen Liquidität kommen. Die eigene Liquidität zu kennen ist auch für einen Arzt wichtig. Ein Finanzplan dient zur Feststellung eben dieser.
Was wird als Liquidität bezeichnet?
Unter dem Begriff Liquidität verbirgt sich – einfach ausgedrückt – die Zahlungsfähigkeit einer Arztpraxis. Alle sich in Zukunft ergebenden Zu- und Abflüsse von Geld wirken sich also auf die Liquidität aus. Der Finanzplan dient dazu, sich über diese Zahlungsströme einen Überblick zu verschaffen, damit auch genug flüssige Mittel zur Verfügung stehen, um allen Zahlungsverpflichtungen fristgerecht nachkommen zu können.
Welchen Zeitraum sollte ich planen?
Die Liquiditätsplanung sollte sich etwa über einen Zeitraum von drei Jahren erstrecken. Darüber hinausgehende Zeiträume lassen sich in aller Regel nur noch sehr schwer abschätzen. Die Planung hätte daher kaum eine Aussagekraft.
Wie sieht so eine Planung aus?
Bei der Feststellung der (zukünftigen) Liquidität ist wie folgt vorzugehen:
Ausgangspunkt ist vereinfachterweise der Gewinn/Verlust gemäß der E-A-R (Einnahmen-Ausgaben-Rechner). Die E-A-R ist mit den geplanten Daten der nächsten drei Jahre zu erstellen. Von diesem Gewinn/Verlust sind alle nicht zahlungswirksamen Aufwendungen bzw. Erträge dazuzuzählen bzw. wegzurechnen.
Beispiel: Die Abschreibung auf das Anlagevermögen (die beim E-A-Rechner jährlich beim Jahresabschluss berücksichtigt wird) vermindert zwar den buchhalterischen Gewinn, jedoch nicht die Liquidität. Die Liquidität vermindert sich nur in dem Zeitpunkt, in dem das Anlagevermögen (z.B. medizinische Geräte) gekauft wird bzw. erhöht sich, wenn es wieder verkauft wird.
Stand: 03. August 2012
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